Visum für Deutschland – Was du wissen musst

Wenn du nach Deutschland reisen oder für längere Zeit dort leben möchtest, brauchst du in vielen Fällen ein Visum. In diesem Beitrag erfährst du, welche Visumarten es gibt, worauf du achten solltest, und was speziell für Studienkollegs oder das Arbeiten mit einem Visum gilt.

Ob du ein Visum brauchst und welche Voraussetzungen für dein Land gelten, erfährst du immer aktuell auf der Website der Deutschen Botschaft oder des Generalkonsulats in deinem Heimatland. Bitte informiere dich dort für genauere Informationen.

Visumarten

Grundsätzlich gibt es zwei Hauptarten von Visa für Deutschland:

Schengen-Visum (Kurzaufenthalt):
Für Aufenthalte bis zu 90 Tagen (z. B. Tourismus, Geschäftsreisen, Sprachkurse), Visum Typ C und gültig für Reisen innerhalb des Schengen-Raums.

Nationales Visum (Langaufenthalt):
Für Aufenthalte über 90 Tage (z. B. Studium, Arbeit, Au-pair, Familiennachzug), erforderlich für alle, die dauerhaft in Deutschland leben oder arbeiten möchten. Es ist oft verbunden mit einem späteren Aufenthaltstitel, den man nach der Einreise in Deutschland beantragt.

📝 Ob du ein Visum brauchst, hängt von deiner Staatsangehörigkeit ab. Drittstaatsangehörige (nicht-EU) benötigen grundsätzlich ein Visum vor der Einreise. Die genauen Voraussetzungen findest du immer auf der Website der Deutschen Botschaft in deinem Heimatland.

Allgemeine Tipps für deinen Visumantrag

Damit dein Antrag erfolgreich ist, beachte diese Punkte:

1. Frühzeitig vorbereiten

Du solltest mindestens 6–8 Wochen vor der geplanten Reise mit der Vorbereitung starten, da Termine bei der Botschaften oft knapp und Wartezeiten lang sind. Außerdem beschleunigst du mit der richtigen Vorbereitung den Prozess, da du dich vorab um alles nötige kümmern kannst.

2. Richtigen Visumtyp wählen

Es gibt zwei unterschiedliche Visa. Sie unterscheiden sich in der Dauer und in dem Zweck, daher entscheide vorab welches Visum du benötigst:

Nationales Visum: für Studium, Arbeit, Familiennachzug, etc. (über 90 Tage)
Schengen-Visum (Typ C): für Urlaube, Kurzbesuche (bis zu 90 Tage)

→ Finde heraus, welches Visum du brauchst: Visa-Navigator

3. Alle Unterlagen vollständig und korrekt einreichen

Fehlende Dokumente sind einer der häufigsten Ablehnungsgründe, daher ist es wichtig, dass alle Unterlagen vollständig und korrekt eingereicht werden. Dabei sollte immer eine Übersetzung in Deutsch oder Englisch beilegen, ggf. sogar eine beglaubigte Übersetzung.

4. Finanzierungsnachweis vorbereiten

Ein Finanzierungsnachweis ist z. B. Sperrkonto, Verpflichtungserklärung, Stipendium. Dieser belegt, dass du deinen Aufenthalt selbst finanzieren kannst.

5. Motivationsschreiben

Mit dem Motivationsschreiben überzeugst du die deutsche Botschaft, dass gerade du die Möglichkeit bekommen solltest, beispielsweise ein Studentenvisum zu erhalten.
Es sollte folgendes enthalten:

Warum willst du nach Deutschland?
Was ist dein Ziel (z. B. Studium, Arbeitserfahrung, kultureller Austausch)?
Was planst du nach deinem Aufenthalt?

6. Gut vorbereitet zum Interview erscheinen

Um beim Vorstellungsgespräch zu überzeugen, bereite dich gut vor!
Häufige Fragen sind: Warum willst du nach Deutschland? Was machst du nach dem Aufenthalt? Wer zahlt für deinen Aufenthalt?

→ sei dabei ehrlich, ruhig und präzise.

7. Kopien aufbewahren

Du solltest alle eingereichten Dokumente digital und ausgedruckt sichern, da du sie immer wieder gebrauchen könntest oder vorzeigen musst.

8. Geduldig sein

Ist der Antrag erfolgreich gestellt, heißt es abwarten. Je nach Visum kann das eine Weile dauern. Bei dem Schengen-Visum ca. 14 Werktage Bearbeitungszeit und bei dem nationalen Visum mehrere Wochen bis Monate, je nach Zweck und Land aus dem der Antrag kommt.

Visum für das Studienkolleg

Wenn du ein Studienkolleg in Deutschland besuchen willst, brauchst du ein nationales Visum zum Zweck der Studienvorbereitung. Achte besonders darauf, ob du folgende Punkte erfüllst:

Hochschulzugangsberechtigung aus deinem Heimatland (z.B. Schulabschluss, Notenübersicht)
Nachweis über Sprachkenntnisse (meist B1 oder B2 Deutsch)
Finanzierungsnachweis (Sperrkonto oder ähnliches)
Geplante Einschreibung in ein Studienkolleg (ggf. Voranmeldung oder Einladung)
Gültige Krankenversicherung

Bevor du den Antrag stellst, überprüfe alle Voraussetzungen mit der zuständigen deutschen Auslandsvertretung.
Entscheidest du dich für das Studienkolleg Düsseldorf, unterstützen wir dich gerne mit konkreten Tipps zu deinem Visumantrag.

Visum oder Aufenthaltstitel – Was ist der Unterschied?

Das Visum bekommst du vor der Einreise, bei der deutschen Botschaft oder dem Generalkonsulat in deinem Land. Der Aufenthaltstitel wird nach der Einreise in Deutschland bei der Ausländerbehörde beantragt.
→ Für einen längeren Aufenthalt brauchst du beides: Visum zur Einreise + Aufenthaltstitel zur Fortsetzung des Aufenthalts.

Arbeiten mit einem Studentenvisum?

Ja, aber nur unter bestimmten Bedingungen:
Mit einem Studentenvisum darfst du 120 ganze Tage oder 240 halbe Tage pro Jahr arbeiten. Diese Regel gilt für reguläre Nebenjobs, z. B. in Cafés, Supermärkten oder auch Werkstudentenjobs. Wenn du ein Pflichtpraktikum im Rahmen deines Studiums machst, zählt das nicht zu den 120 Tagen.
❗ Achtung: Diese Regelungen können sich ändern – prüfe genau, was in deinem Visum oder Aufenthaltstitel steht.

⇒ Arbeiten mit einem Visum ist möglich, aber sehr abhängig vom genauen Visumtyp. Lies dein Dokument sorgfältig und frage im Zweifel bei der Ausländerbehörde nach.